Pünktlich zum Auftakt der Brutsaison stellen die Kleinrinderfelder das erste von insgesamt fünf Wildbienenhäusern im Waldsassengau auf! Gefördert wurden sie durch das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken.
In Deutschland leben rund 560 verschiedene Wildbienenarten, die Hälfte von ihnen steht bereits auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Wildbienen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Bestäubung und ihr Schutz ist daher ein wichtiges öffentliches Anliegen.
Um sich ernähren und fortpflanzen zu können, benötigen Wildbienen eine strukturreiche Landschaft. Die beliebten Insektenhotels, die man in Bau- und Gartenmärkten findet, sind oft nicht oder nur teilweise als Brutstätte für Wildbienen geeignet. Eine Ausnahme stellen die Imma-Wildbienenhäuser der Hettstädterin Ellen Roether dar. Als zertifizierte Bestäubungsimkerin und Mauerbienen-Züchterin besitzt sie fundiertes Wissen um die Ansprüche von Wildbienen. In Verbindung mit einer Ausbildung zur Schreinerin entstehen formschöne und stabile Wildbienenhäuser, die gut geeignet sind, zusätzliche Struktur in die Landschaft zu bringen. Hier greift das neue Förderprogramm zu Struktur- und Landschaftselementen des Amts für Ländliche Entwicklung, kurz Flur-Natur genannt. Zwar ist die Fördermindestsumme mit 5.000 Euro recht hoch, doch schon mit zwei Wildbienenhäusern ist diese Hürde genommen und es können Förderungen von bis zu 85% beantragt werden. Diese Gelegenheit nutzte Projektmanager Jochen Diener, um in fünf Gemeinden seiner Öko-Modellregion Wildbienenhäuser in die Flur zu stellen. Den Auftakt machte am vergangenen Dienstag die Gemeinde Kleinrinderfeld, wo unter großem Interesse von Gemeinde- und Vereinsvertretern das erste Wildbienenhaus aufgestellt wurde.
Bürgermeister Engbrecht bedankte sich bei allen Beteiligten und freute sich über die Bereitschaft des BN Ortsgruppe Kleinrinderfeld, sich für den „Erstbezug“ an den Kosten zur Beschaffung von einer Starterpopulation zweier Wildbienenarten zu beteiligen.
Der Vorschlag des Abteilungsleiters der Tennisabteilung, Herr Günther Scheuermann, um das Wildbienenhaus eine Blühwiese mit anzulegen, wurde gerne mit aufgenommen und wird vom Obst- und Gartenbauverein in Absprache mit dem Umweltschutzbeauftragten der Gemeinde Kleinrinderfeld, Herrn Wolfgang Schölch, umgesetzt.
Es ist augenscheinlich ein kleines Projekt, an dem aber einige Bürger und Bürgerinnen mitgewirkt und zum guten Gelingen beigetragen haben.
In den nächsten Wochen werden weitere Häuser in Waldbrunn, Kist, Hettstadt und Greußenheim in die Landschaft gestellt. Ellen Roether freut sich über dieses Engagement und bietet neben informativen Schautafeln auch Vorträge zum Thema Wildbienen für Schulklassen, Vereine und andere Interessierte an.
Mainpost-Artikel vom 04.03.2021 zum Download (PDF | 3,8 MB)