• Header Bild

Jetzt schon Ideen entwickeln und vorplanen, das wünschen sich die Manager der fünf Allianzen für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) im Landkreis Würzburg. Denn 2021 könnten mit dem Regionalbudget wieder jede Menge so genannte Kleinprojekte gefördert werden.

Auch wenn die 100 000 Euro-Bewilligungsbescheide erst im neuen Jahr zu erwarten sind, das Regionalbudget erfährt 2021 eine Neuauflage und die Allianzmanager durften ihre Ausschreibungen vorzeitig veröffentlichen, damit die Planungen anlaufen können. Man gewinne damit Zeit für die Umsetzung, die wiederum bis Ende September abgeschlossen und abgerechnet sein muss, erklärt Bastian Lange, Allianz-Manager Maindreieck, den gemeinsamen Appell, für den man sich auf der Christbaumplantage in Lindelbach traf. Alle fünf Interkommunalen Allianzen im Landkreis Würzburg haben sich aufgrund der sehr positiven Erfahrungen in diesem Jahr für eine erneute Bewerbung um das 100 000-Euro-Regionalbudget entschieden.

Aufgerufen sind Gemeinden, Vereine, sonstige Initiativen und Institutionen, aber auch Privatleute, die ein so genanntes Kleinprojekt mit einem Gesamtvolumen bis zu 20 000 Euro netto im Sinn haben. Dieses kann aus dem Regionalbudget bis zu 10 000 Euro bzw. zu maximal 80 Prozent gefördert werden. Chancen habe alles, was der angestrebten Regionalentwicklung dienlich sei, die Region stärke und einen möglichst überregionalen Charakter habe, fasst Hettstadts Bürgermeisterin und Allianzsprecherin Waldsassengau, Andrea Rothenbucher, zusammen. Die Ziele der fünf Allianzen ebenso wie die Details zum Regionalbudget 2021 sind auf ihren Homepages nachzulesen.

Die Bewertungskriterien für die eingereichten Projekte blieben im Wesentlichen wie 2020. "Die Grundlagenarbeit ist gemacht", sagt Kira Schmitz, Allianz-Managerin Fränkischer Süden. Das heißt: Die Lenkungsgruppe muss darauf diesmal keine Zeit mehr verwenden. Teils stehen auch die für Februar terminierten Einreichungsfristen für die Projekte schon fest. Für das Maindreieck ist es beispielsweise der 15. Februar. Wem das für aufwändigere Vorarbeiten zu knapp ist, der könne auch auf 2022 zielen. Das Regionalbudget ist vorerst bis 2023 vorgesehen.

Felicitas Kempf, Allianz-Managerin Main-Wein-Garten, hat den Tipp, sich im Zweifelsfall besser vor der Antragstellung mit dem jeweiligen Allianz-Manager in Verbindung zu setzten, damit eine erfolgversprechende Strategie gefunden wird. Dieser wisse je nach Vorhaben eventuell auch um andere Möglichkeiten der Förderung. Ausgeschlossen seien beispielsweise kommunale Pflichtaufgaben, Personal- oder Planungsleistungen, Immobilienerwerb oder die Sanierung von Bestandsanlagen.

Digitale Museumsführer, Freiluft-Fitnessgeräte, Sitzgelegenheiten in der Flur, Restaurierungen, Heimatbücher, Streuobstwiesen, Marketinginitiativen, Trachtenausstattung, Info-Material oder Schulungen sind unter anderem bei der ersten Auflage des Regionalbudgets zustande gekommen – zig Wunschprojekte, die damit eine gute Finanzierungsgrundlage erhielten, denn ein Eigenanteil bleibt. Problematisch war beim Regionalbudget in seiner Erstauflage der sehr kurze Zeitraum von der Bewilligung der Projekte bis zum Abrechnungsstichtag. Eine Fristverlängerung war nicht möglich, auch wenn Corona die Durchführung von Gemeinschaftsaktionen erschwerte oder vereitelte.

Konnten 2020 alle eingereichten Projekte, die die Fristen und Kriterien erfüllten, auch Förderzusagen erhalten, wird es diesmal wohl schwieriger werden. Rothenbucher: "Ich glaube, dass sich die Allianzen vor Anträgen nicht werden retten können." Es gibt aus dem ersten Jahr reichlich schöne Beispiele, was man alles mit dem Regionalbudget machen kann. Fix ist allerdings auch, dass jeder Allianz nicht mehr als 100 000 Euro zur Verfügung stehen, wozu Bund und Freistaat 90 Prozent und die Allianzen zehn Prozent beitragen. "Es werden dann vor allem die innovativsten den Vorzug erhalten", blickt sie voraus. Das könnte für Unmut sorgen, wenn das gleiche Projekt im Vorjahr finanziert und nun abgelehnt wird.

Infos und Links zu allen fünf Allianzen bietet die Übersicht des Landkreises Würzburg:
https://www.landkreis-wuerzburg.de/Wirtschaft-Regionalmanagement/Regionalmanagement/Interkommunale-Allianzen


Bericht und Bildquelle: ©Antje Roscoe, Artikel in der Mainpost vom 14.12.2020