Unter diesem Leitspruch des Biohof-Ladens der Familie Rappelt-Fiederling trafen sich vergangenen Freitag regionale Vermarkter und Verarbeiter, um einen gemeinsam erstellten Flyer der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Nicht nur Hof- und Bioläden, auch Bäcker und Gastronomen, Seminarhaus und Streuobst-Genossenschaft finden sich mit ihrer breiten Palette an regionalen Bio-Produkten im liebevoll gestalteten Flyer. Er spiegelt die Vielfalt ländlicher Erzeugung und handwerklich hochwertiger Verarbeitung wider und soll die Beziehungen zwischen Stadt und Land aufzeigen – so viel „westlicher Landkreis“ steckt in einem Vollkornbrot, einem Bio-Menü oder einem Glas Apfelsecco!
Die Aktivitäten der Öko-Modellregion Waldsassengau sollen diese Netzwerke stärken, neue Impulse für ländliche Entwicklung setzen und zur regionalen Identität beitragen. „Viele Waldsassengauer wissen noch gar nicht, dass sie im Waldsassengau leben“ schmunzelt Projektmanager Jochen Diener, der aus dem angrenzenden Main-Spessart stammt. Auch wenn der geographische Begriff größtenteils aus dem Bewusstsein der Bevölkerung verschwunden ist, bezeichnete er doch lange Zeit das Gebiet zwischen Main-Dreieck und Main-Viereck.
Im Jahr 2014 gab sich die Allianz Waldsassengau diesen historischen Namen, um vorwärtsgewandt wichtige gemeinsame Themen anzupacken. Die „BioRegio Bayern 2020“-Initiative von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner verschaffte der Allianz in Form der Öko-Modellregion ein erstes Projekt. Hintergrund der Initiative ist die stetig wachsende Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten, mit der das heimische Angebot nicht mithalten kann. Wie lassen sich mehr Landwirte davon überzeugen, im Öko-Landbau eine Perspektive zu sehen? Inwieweit kann ein Gemeindeverbund unterstützend wirksam werden? Und welche Schnittmengen mit der ländlichen Entwicklung gibt es darüber hinaus? Diese Leitfragen beschäftigen die dreizehn Bürgermeister/innen rund um Allianzsprecher Hans Fiederling. Antworten werden schrittweise mit Hilfe des Projektmanagers Jochen Diener entwickelt.
Ein gemeinsamer Flyer der Direktvermarkter und Verarbeiter führt die Akteure zusammen und informiert den Verbraucher über die Angebote vor Ort. So entsteht regionale Wertschöpfung, werden Ressourcen geschont und Arbeitsplätze in den Gemeinden dauerhaft gesichert. Bio-Höfe wie der von Familie Rappelt-Fiederling bieten daher nicht nur „ein Stück Glück zum Mitnehmen“, sondern tragen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität auf dem Land zu erhöhen!